WARUM WOLLEN SIE UNS ESSEN?

[English below]

WARUM WOLLEN SIE UNS ESSEN?

von Filiz Demirova, EDEWA – Einkaufsgenossenschaft antirassistischen Widerstandes, Der Paria | Politik von unten!

Dieser Artikel ist am 30.11.2013 in VERSORGERIN – Zeitung der Stadtwerkstatt, Ausgabe #100, Dezember 2013, erschienen. 

Obwohl Supermärkte trivialer kaum sein könnten, spiegeln sie, wie kein anderer Ort, die Alltäglichkeit von Rassismen und Sexismen wider. EDEWA – Einkaufsgenossenschaft Antirassistischen Widerstands – ist eine Wanderausstellungsgruppe, die im Jahr 2011 in Berlin gegründet wurde. Das Zentrum unserer Arbeit bildet eine Ausstellung, bestehend aus einem re_konstruierten Supermarkt, in dem Geschichte, Widerstand und Interaktion als elementare Wissenselemente verknüpft und die Konsumprodukte zu Objekten der kritischen Auseinandersetzung gemacht werden.

Mit einem Brief an die Edeka-Gesellschaft,(1) die sowohl im Kolonialismus als auch im Nationalsozialismus enge wirtschaftliche Verbindungen zu den jeweiligen Herrschaftssystemen pflegte, intervenierten wir 2012 gegen die andauernden kolonialrassistischen Geschäftspraktiken des Unternehmens, die sich in Produktnamen wie z.B. „Zigeuner“-Sauce zeigen. Des Weiteren kehren wir bei der Gestaltung unserer (Ausstellungs-) Produkte die Perspektive um, wie beispielsweise den Vermarktungsprozess, so dass wirkmächtige Herrschafts- und Ungleichheitsverhältnisse, die Herstellung und Verkauf bestimmen, sichtbar werden, z.B. „Der Deutsche Kolonialkaffee von Imperial“.

EDEWA bezieht Stellung dazu, dass Kritik an der Verwendung von „Zigeuner“ als Geschmacksrichtung zensiert und der Vorwurf der Rufschädigung erhoben wird, wie es momentan in Österreich geschieht: Im Oktober 2013 schickte das Unternehmen Unilever-Austria eine Mail mit dem Betreff „Die aktuelle Zigeunerproblematik/ Ausstellung in Linz“ an die Künstlerin und Aktivistin Marika Schmiedt, in der das Unternehmen mit Klagen droht, sollte die Künstlerin zukünftig ihre Collagen bezüglich der rassistischen Produkte von Knorr, das zur Unilever-Gruppe gehört, in der Ausstellung „Die Gedanken sind frei. Angst ist Alltag für Roma in Europa“ zeigen.

Wesentlicher Bestandteil von Marika Schmiedts Kunst ist das Aufdecken von Kontinuitäten rassistischer Praxis, die sich auch in der Benennung von Produkten in Supermärkten widerspiegeln und zur Tradierung und Verfestigung von Rassismen führen. So zeigen ihre Graphiken beispielsweise eine Persiflage des Klischees vom „lustigen Zigeunerleben“ oder bringen das „Zigeunerschnitzel“, die „Zigeunerwürstel“ oder das „Paprika-Gulasch nach Zigeuner-Art“ mit der berechtigten Frage in Verbindung: „Warum wollen Sie uns essen?“. Die Verwendung der rassistischen Fremdbezeichnung von Roma zur Benennung von Speisen sowie mehrere Begriffe im Schreiben von Unilever sind an Termini der historischen Unterdrückung und Verfolgung angelehnt und decken sich mit der Sprache, die bei aktueller Hetze gegen Roma verwendet wird. Der „Verband der Hersteller kulinarischer Lebensmittel“ hingegen behauptet, „allgemein ist der Begriff „Zigeuner“ in Bezug auf Lebensmittel ein traditioneller Begriff, mit dem eine bestimmte Geschmacksrichtung (ungarisch, scharf, mit Paprika und/oder Zwiebeln) verbunden wird.“

© Marika Schmiedt
© Marika Schmiedt

Der verdrehte Fokus auf die Position der Mehrheitsgesellschaft und die Behauptung, mit der diskriminierenden Bezeichnung sei eine bestimmte „Geschmacksrichtung“ verbunden, ist absurd. Im Gegensatz zu verbreiteten Auffassungen etablierte sich der Begriff im deutschsprachigen Raum nicht zu Beginn des 19.Jahrhunderts, sondern erst in den 1950er Jahren als Bezeichnung für eine Soße. Unilever hat den Begriff bewusst übernommen – 10 Jahre nach dem Genozid an Roma, der bis dahin noch nicht als solcher von der Bundesrepublik anerkannt war und den überlebenden Roma das Recht auf Reparationen und Staatsbürgerschaft verweigerte.

Gegenwärtig findet in vielen Ländern Europas mediale Hetze gegen Roma statt, bei der Vorurteile und Klischees verbreitet werden, welche zumeist zu Pogromen und Polizeigewalt führen. Gerade weil Roma immer noch verfolgt werden ist es gerechtfertigt, dass sie ihre Rechte einklagen und gegen die diskriminierenden und hetzerischen Wahrnehmungen auch rechtlich vorgehen.

Statt die Kritik der Betroffenen anzuerkennen sieht Unilever sich in der Position, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen und mit Repression und Zensur zu drohen. Mit Einschüchterungen soll verhindert werden, dass Roma ihre Rechte einfordern und durchsetzen. So wird systematisch daran gearbeitet, dass Roma gar nicht erst daran denken, dass ihnen diese Rechte zustehen. Anders lässt sich nicht erklären, dass Unilever unter Androhung und Repression behauptet, es sei unrecht, wenn Roma sich Rassismus widersetzen. Dabei muss das Unternehmen damit rechnen, dass (künstlerischen) Protesten Angriffsfläche geboten wird, sofern trotz öffentlichen Widerstands weiterhin rassistische Produktbezeichnungen verwendet werden.

Im August 2013 forderte das Forum Sinti und Roma die HerstellerInnen auf, die Soße umzubenennen. Das wurde zwei Monate später abgelehnt. Damit zeigte sich ein weiteres Mal, dass Kritik und Forderungen von Roma systematisch ignoriert und ihre Perspektive auf die deutsche und österreichische Geschichte ausgeblendet werden.

Der Unilever-Konzern schlug auch in der Vergangenheit aus Kolonialismus und Faschismus Kapital. Das ursprüngliche Unternehmen wurde 1888 gegründet, wuchs zur Zeit des (u.a. deutschen) Kolonialhandels beträchtlich, beteiligte sich im 20. Jahrhundert während der beiden von Deutschland ausgehenden Kriege an der Produktion von sog. „Kriegsartikeln“ (1917/18) und akzeptierte SS-Offiziere in der Geschäftsleitung (1941). Unter letzteren war Karl Blessing, Reichsbankdirektor und Mitglied des Freundeskreises des Reichsführers SS.(2) Nach 1945 war der Nationalsozialist Günther Bergemann, früherer Ministerialdirigent im Reichswirtschaftsministerium und inzwischen in Jugoslawien gesuchter Kriegsverbrecher, Geschäftsführer der Margarine-Union GmbH (Unilever-Konzern) und Mitglied der Geschäftsleitung der westdeutschen Unilever-Gruppe.(3) Eine kritische Aufarbeitung der Unternehmensgeschichte hat bei Unilever bis heute nicht stattgefunden. Stattdessen bedient sich der Konzern weiterhin rassistischer Klischees und Begriffe um die eigenen Produkte zu vermarkten. Auch das Knorr-Unternehmen macht mit rassistischen Klischees Profite,(4) zumal die Geschichte dieser Firma ebenfalls unaufgearbeitet ist: Im Krieg 1914 sicherte sich Knorr lukrative Aufträge mit der Lieferung von Feldrationen, die bezeichnenderweise nach deutschen Kolonialverbrechern und Nationalsozialisten (Hindenburg-Suppe und Ludendorff-Suppe) benannt wurden.

Es sind Praxen der Profiteure des Kolonialwarenhandels, kritische und widerständige Stimmen einzuschüchtern und Aufklärung gezielt zu verhindern, um u.a. davon abzulenken, dass Rassismus und Ausbeutung zu Unternehmensgewinnen beitragen. Während Unilever als Konzern mit einer Quasi-Monopolstellung über finanzielle Mittel und eine starke Lobby verfügt, haben Roma keine Lobby, die sie bei der Durchsetzung von Rechten stützt. Das Unternehmen Unilever ist weltweit einer der größten Hersteller von Verbrauchsgütern, während der Großteil von Roma in Europa unter der Armutsgrenze lebt und diesen Menschen existentielle Menschenrechte verweigert werden.

In ihrem Schreiben behauptet Unilever sich verpflichtet zu haben, „im Sinne eines kompromisslosen Bekenntnisses zu Integrität und Respekt“ alle Menschen gleich zu behandeln. Gleichzeitig werden die Forderungen nach einer Selbstbezeichnung, ein wesentliches Merkmal der Menschenwürde, ignoriert und zensiert.

Eine weitere, als systematisch zu beobachtende Praxis der von Rassismus profitierenden Unternehmen ist es, unkritische Roma-Positionen für eigene Zwecke als Legitimation zu verwerten. So jedenfalls praktiziert es der „Verband der Hersteller kulinarischer Lebensmittel“ derzeit mit der unkritischen Position des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. „Die aktuelle Diskussion, an der sich der Stellvertretende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma beteiligt hat, zeigt uns dass der Begriff „Zigeuner“ im kulinarischen Bereich unverändert als Hinweis auf eine bestimmte Geschmacksrichtung/ Rezeptur verstanden wird.“

Mit Blick auf die Geschichte des Unilever-Konzerns und die Tatsache, dass die rassistische Bezeichnung „Zigeunersauce“ aus den 1950er Jahren im deutschsprachigen Raum bewusst übernommen wurde, wird eine Umbenennung umso erforderlicher.

  1. „EDEKA“ bezieht sich auf die Einkaufsgenossenschaft E.d.K. (deutscher Kolonialwarenhandel). Der Kolonialwarenhandel war ein großer Antrieb für den deutschen Kolonialismus. 1898 schlossen sich 21 koloniale Vereine aus ganz Deutschland zusammen. Seit 1907 gibt es den Namen „EDEKA“. Der Nationalsozialist Paul König war von 1937 bis 1966 EDEKA-Vorsitzender.
  2. Karl Blessing war vor 1945 Generalreferent im Reichswirtschaftsministerium; Reichsbankdirektor; Mitglied des „Freundeskreises des Reichsführers SS“; Geschäftsführer der Margarine-Verkaufsunion GmbH, Berlin (Unilever-Konzern); Vorstand der Aktiengesellschaft für Fettindustrie, Wien, Continentale Oel AG, Berlin; Vorsitzender des Aufsichtsrates der „Nordsee“ Deutsche Hochseefischerei AG, Wesermünde, und Inhaber weiterer Aufsichtsratsmandate als auch Mitglied des engeren Beirates der Reichsbank. Nach 1945 war er Präsident der Deutschen Bundesbank; Deutscher Gouverneur im Internationalen Währungsfonds, Washington und Mitglied des Verwaltungsrates der Bank für internationalen Zahlungsausgleich, Basel.
  3. Dr. Günther Bergemann war vor 1945 Ministerialdirigent im Reichswirtschaftsministerium; er wirkte maßgeblich an der Ausplünderung der okkupierten Länder Frankreich, Norwegen und Jugoslawien mit. Nach 1945 stand er auf der jugoslawischen Kriegsverbrecherliste Nr. 56/51 und war Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr a. D.; Geschäftsführer der Margarine-Union GmbH, Hamburg, (Unilever-Konzern) und Mitglied der Geschäftsleitung der westdeutschen Unilever-Gruppe.
  4. Neben der rassistischen Bezeichnung der Grillsoße vermarktet Knorr auch weitere Soßen, die u.a. nach Regionen oder Ländern benannt sind, mithilfe von exotisierenden Bildern / Beschreibungen und rassistischen Klischees z.B. Knorr Karibik Sauce „Wir laden Sie ein die Karibik zu entdecken! Mit der Knorr Karibik Sauce können Sie sich karibisches Feeling nach Hause holen.“ Aufzurufen die Karibik zu „entdecken“ ist zum einen eine Bagatellisierung der Kolonialverbrechen, zum anderen hat Kolumbus die Karibischen Inseln nicht „entdeckt“. Dort lebten bereits Menschen seit tausenden von Jahren. An den Folgen der Kolonialisierung leidet die Bevölkerung in der Karibik bis heute.

Literatur:
Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik (Hrsg.): Braunbuch. Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Berlin, 1968.

WHY DO YOU WANT TO EAT US?

by Filiz Demirova, EDEWA – Purchasing Cooperative of Anti-racist Resistance, Der Paria | Politik von unten!

This article was published on November 30th, 2013, in VERSORGERIN – Zeitung der Stadtwerkstatt, Issue #100, December 2013.

Even though supermarkets are considered to be more than trivial, they reflect the everyday occurrence of racisms and sexisms like no other space in society. This simple idea led to the foundation of “EDEWA – Purchasing Cooperative of Anti-racist Resistance”, a touring exhibition group initiated in Berlin in 2011. One main focus of our work is an exhibition which consists of a redesigned supermarket which connects history, resistance and interaction as elementary products of knowledge, so that these become objects of critical discussion.

In 2012 we sent a letter to the EDEKA corporation,(1) which maintained close economic ties to the respective regimes both during Colonialism and National Socialism, with the aim to intervene in the corporation’s continuous colonial racist business practices which become evident in product names such as „gypsy-sauce”. Furthermore, we reversed the normative perspective on these products by creating our own (exhibition-) products, which, e.g., reflect marketing processes, so that influential power and inequality relations which dominate production and sales become visible. This resulted in art products like „German Colonial Coffee by Imperial“, for example.

In support of artist and activist Marika Schmiedt, EDEWA publicly takes a stand against the censorship of the criticism against the use of the term „Gypsy“ as a flavor and against the accusations against Schmiedt of reputational damage toward the company which is taking place in Austria at the moment: In October 2013, the Unilever-Austria corporation sent a  letter with the subject matter “The current gypsy problem / Exhibition in Linz” to artist and activist Marika Schmiedt in which the corporation threatens to file a lawsuit against her if she continues to show her collages of racist products by Knorr, a company which belongs to the Unilever-Group, in her exhibition “Thoughts are free. Anxiety is Reality for Roma in Europe” in the future.

An essential goal of Marika Schmiedt’s art is to uncover continuities in racist practices, which are also reflected in product names in supermarkets and lead to continuation and consolidation of racisms. Her graphics show, for instance, a parody of the cliché of the “funny gypsy life” or of the “Gypsy schnitzel”, the “Gypsy sausage” or the “pepper goulash gypsy-style”, images which ask the legitimate question: „Why do you want to eat us?“. The use of this racist term for Roma as a name for food as well as various other racist terms used in the letter by Unilever are based upon historical oppression and persecution which are in line with the type of language that is used in current hate campaigns against Roma today. The “Association of Manufacturers of Culinary Food”, however, claims that “in general, the term “Gypsy,” in relation to food, is a traditional term associated with a particular flavor (Hungarian, hot, with peppers and / or onions).”

© Marika Schmiedt
© Marika Schmiedt

The twisted focus on the position of mainstream society and the claim that the discriminatory term is associated with a certain “flavor” is absurd. Contrary to popular belief, the term was not established in the German-speaking region as the name of a sauce at the beginning of the 19th century, but rather in the 1950s. Unilever has consciously adopted the term – 10 years after the genocide of Roma, which at the time was not acknowledged as such by the Federal Republic of Germany or Austria. Therefore the surviving Roma were denied the right to reparations and citizenship.

Currently media hate campaigns against Roma take place in many European countries, and prejudices and stereotypes are widely spread, which often lead to pogroms and police brutality. Since Roma are still being persecuted, insistence on rights and legal fights against discriminatory practices and hateful prejudices are of great importance.

Rather than to acknowledge the criticism of those who are affected by racism, Unilever attempts to silence critical voices and threatens them with repression and censorship. Intimidation is used to prevent Roma from demanding and enforcing their rights. This way, the company systematically ensures that Roma do not even think about the fact that they are entitled to these rights. There is no other explanation for the fact that Unilever, under threats and repression, claims that it is wrong for Roma to resist racism. Moreover, the company must accept that (artistic) protests are given an easy target, provided that they continue to use racist product names despite public opposition.

In August, 2013, the Forum Sinti and Roma called upon the manufacturers to rename the sauce. This was rejected two months later. Thus it became evident again that criticism and claims of Roma are systematically ignored and their perspective on German and Austrian history is omitted purposely.

The Unilever Group has already gained remarkable capital from Colonialism and Fascism in the past. The original company was founded in 1888 and grew considerably in the time of colonial trade – also by Germany.

During the two wars which Germany started, the group was involved in the production of so-called “Kriegsartikel” (1917/18) and accepted SS officers on the company management board (1941). Among the latter was Karl Blessing, director of the German Reichsbank and member of the ‘Friends of the Reichsführer SS.’ (2) After 1945, the National Socialist Günther Bergemann, former Assistant Secretary in the Reich Ministry of Economics and by now a wanted war criminal in Yugoslavia, was General Manager of Margarine Union GmbH (Unilever) and a member of the West German Unilever Group.(3) Unilever has not dealt with its company history until today. Instead, the company continues to use racist stereotypes and terms to market their products. The Knorr company profits from these racist stereotypes as well,(4) especially since the history of this company has also not been dealt with critically: During the war in 1914, Knorr secured lucrative contracts for the supply of field rations, which were named, significantly, after German colonial criminals and Nazis (Hindenburg soup and Ludendorff soup).

It was common practice of the beneficiaries of colonial trade to intimidate critical and resisting voices in order to prevent exposure and to distract, amongst other things, from the fact that racism and exploitation contribute to corporate profits. While the Unilever Group has acquired a quasi-monopoly and possesses immense financial resources and a strong lobby, Roma have no lobby to support themselves in the fight for their own rights. The Unilever Company is one of the largest manufacturers of consumer products worldwide, whereas the majority of Roma in Europe live below the poverty line, and are denied existential human rights.

In their letter to Schmiedt Unilever claims to treat all human beings equal “in the sense of an uncompromising commitment to integrity and respect”. At the same time, the group demands for the recognition of self-designated labels – the essential feature of human dignity – is ignored and censored.

Another systematic practice of the companies which benefit from racism is to utilize uncritical Roma positions to legitimate their own purposes. At least, this is the current practice of the “Association of Manufacturers of Culinary Food” which uses the uncritical position of the Central Council of German Sinti and Roma: “The current debate, with the involvement of the Central Council of German Sinti and Roma’s deputy, shows that the term “Gypsy” in a culinary context is still understood as an indication of a certain flavor/recipe.”

Considering the history of the Unilever Group and the fact that the racist term “gypsy sauce” was adopted deliberately in German-speaking countries in the 1950s, a renaming of such products is all the more necessary.

  1. The current company name “EDEKA” is actually a modification of the company’s original name E.d.K. (Einkaufsgenossenschaft deutscher Kolonialwarenhändler / purchasing association for dealers of colonial goods). Trading with colonial goods was a huge motor for German colonial expansion. In 1898, 21 colonial societies from all over Germany united. Since 1907 the name EDEKA is being used. German National Socialist Paul König was EDEKA’s chairman from 1937 to 1966.
  2. Before 1945, Karl Blessing was chief advisor at the German Ministry of Economic Affairs; director of the German central bank; member of the “circle of friends of the Reichsführer SS”; chief executive at the Margarine Verkaufsunion GmbH, Berlin (Unilever); head of the stock company for the grease industry, Vienna, Continentale Oel AG, Berlin; head of the board of directors of “Nordsee” Deutsche Hochseefischerei AG, Wesermünde and member of several other boards of directors, as well as member of the advisory panel for the German national bank. After 1945, he was president of the German Central Bank; Germany’s governor at the International Monetary Fund, Washington and member of the administrative board of the Bank for International Settlements, Basel.
  3. Dr. Günther Bergeman was head of section at the German ministry of economic affairs before 1945 and he was also co-responsible for plunderings in France, Norway and Jugoslavia. After 1945, he was on the Jugoslav list of war criminals as no. 56/51 and he was secretary of state at the German ministry for transportation. He also was executive director of the Margarine-Union GmbH, Hamburg (Unilever) and member of the executive board for the West German company branch of Unilever.
  4. Besides using a racist term for their barbeque sauce, Knorr sells other sauces which are named after geographical regions or countries. By using exoticizing images, descriptions and racist clichés, e.g. the Knorr Karibik Sauce (Caribbean sauce): “We invite you to discover the Caribbean! With the Knorr Karibik Sauce you can bring Caribbean feelings to your home.” This proposal to “discover” the Caribbean trivializes colonial crimes. Also, Columbus did not “discover” the Caribbean islands – people had been living there for thousands of years. Caribbean people have to suffer the consequences of colonialism until today.

Literature:

Staatsverlag der Deutschen Demokratischen Republik. Braunbuch. Kriegs- und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und in Westberlin. Berlin: Staatsverlag der DDR. 1968. Print.